Mein starker, innerer Antrieb: Was mich zum Schritt Weltreise bewegt…
27. April 2023/
An dieser Stelle möchte ich den guten alten Dale zitieren. Dieser Spruch ist mir in Erinnerung geblieben und ich habe ihn lange in Form eines handgeschriebenen Zettels mit mir herum getragen:
„Eine der tragischsten Eigenschaften der menschlichen Natur ist der Hang, das Leben aufzuschieben.“
Dale Carnegie
Kognitiv ist uns allen sicherlich (mehr oder weniger) folgendes bewusst:
Das Leben ist an und für sich kurz; man weiß nie, wann es vorzeitig und unerwartet beendet wird und wie viel Zeit einem tatsächlich bleibt (schlimme Krankheit, Unfall etc.) – daher sollte man stets das Beste daraus machen.
Man bereut definitiv immer (am Ende des Lebens) die Dinge, die man nicht gemacht hat, bei denen man damals den Mut nicht aufgebracht hatte, bei denen man nicht ins Handeln gekommen ist…
Die wertvollsten und schönsten Momente im Leben sind die, in denen man Zeit mit wichtigen Menschen verbracht hat (nicht in denen man auf der Arbeit war und den Chef mit einer Excel-Tabelle beeindruckt hat..hehe)
Es gibt einem ein unfassbar schönes Gefühl, wenn man den „Schmerz“ der beim Heraustreten aus der eigenen Komfortzone entsteht, überwunden hat. Und dann auch ein kleines bisschen stolz auf sich ist, die Welt jetzt mit ganz anderen Augen sehen zu können.
Doch warum machen es nicht alle so und leben ihre Träume?
Von wirklich allen Freunden, Kollegen, Bekannten, mit denen ich über unser Vorhaben der Weltreise gesprochen habe, kam positiver Zuspruch. Viele haben mir gesagt, dass sie diesen Schritt wirklich bewundern, das selbst auch gerne machen würden, aber…ja dann irgendwie trotzdem nicht machen.
Wie kommt das? Was ist der Unterschied? Dazu habe ich ganz konkrete Theorien:
noch keinen konkreten Auslöser-Moment im Leben gehabt
Diese Theorien sollte ich möglicherweise kurz erläutern:
Wenn ich nicht weiß, was mit meinen Renten-Ansprüchen und privater Altersvorsorge passiert und welche Folgen sich daraus ergeben, wenn ich z.B. 1 Jahr oder länger auf Reisen bin, sorgt das für ein ungutes Gefühl. Aus solchen Gedanken könnte schnell werden „Oh Gott, was ist wenn ich dann später in Altersarmut gerate, wenn ich mir jetzt so etwas gönne“ – also bereits eine existenzielle Gefahr, die dann natürlich nicht eingegangen wird.
Wenn ich nicht weiß, welche Kosten auf mich während der Reise zukommen, wird etwas schwer kalkulierbar. Und viele Menschen haben Angst, etwas nicht 100%ig genau planen zu können.
Wenn ich gerade eine 1-Million-€ Kredit aufgenommen habe, um für mich und meine Familie unser Traumhaus beziehen zu können, dann verwirft man in der Regel sofort alle weiteren Ziele & Wünsche im Leben. „Ich kann jetzt kein Geld für etwas anderes ausgeben; der Kredit muss abbezahlt werden“. So oder so ähnlich geht es Menschen, die wegen ihres Eigenheims den Plan einer Weltreise verwerfen. Wäre Wissen & Erfahrung da (und der Wunsch groß genug) so könnte man das Eigenheim Zwischenvermieten und ggf. während der Reise im Rahmen einer Home-Office Lösung zu gewissem Teil weiter arbeiten; aber trotzdem mit der Familie das großer Abenteuer wagen.
Dann gibt es noch das, was ich einmal als „Auslöser-Moment“ bezeichnet habe..
Darunter verstehe ich Situationen im Leben, an denen man komplett am Boden war. In denen man z.B. einen wichtigen Menschen verloren hat, oder (das fühlt sich ähnlich an) sich selbst verloren hat und z.B. daraus folglich in einem tiefen Sumpf aus Trauer, Wut, Depression gefangen gehalten wurde. Wenn es einem dann gelingt, all dies zu überwinden, kann einem das zu sehr sehr viel Mut, Auftrieb & Entscheidungsfreude verhelfen.
Es kann auch andere Momente geben, in denen man z.B. erlebt, wie ein geliebter Mensch einen folgeschweren Unfall erlitten hat oder eine lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert wird. Oder eben ganz überraschend verstirbt. So ging es mir z.B. mit meinem Papa, der nur 2 Jahre in Rente war und dann wirklich von heute auf morgen ganz überraschend verstorben ist. All solche Momente bringen einen tief zum Nachdenken. Aber eben auch zum aktiven Handeln – und das ist das einzig Gute, wenn man sich dann nämlich auch die Zeit nimmt, über sein Leben und das, was einem wirklich wichtig ist, nachzudenken..
Wie gelingt es den Schritt zu wagen?
Muss dazu jemand gestorben sein? Nein, natürlich nicht! Es genügt (meiner Meinung nach) wirklich schon, sich in Ruhe Zeit zu neben, und über die Prioritäten im Leben nachzudenken. All die oben beschriebenen Ängste, entstehen ja überwiegend aus Unwissenheit heraus oder mangelnder Erfahrung. Einzige Lösung dafür: Wissen aufbauen und schauen, wer diese Erfahrungen die einem fehlen, bereits selbst gemacht hat (dazu gibt es ja inzwischen sehr, sehr viele Reise-Blogs).
Den letzten Schritt muss aber jeder für sich selbst gehen. Ich bin unfassbar gespannt und neugierig darauf, wie uns diese Reise verändern wird, wie es sich anfühlt wenn ein Traum zur Realität wird und..ich bin mir auch sicher, dass wir das am Ende unseres Lebens nicht bereuen werden! 🙂
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