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Und noch ein Van! Der spontane Brisbane-Trip

Nach unserem längeren Pausen-Housesit in Canberra sind wir nun wieder auf der Straße und wie es oft so kommt gab es ein paar kleinere Überraschungen. Ursprünglich war geplant mit dem Bus nach Sydney zu fahren, dort einen Campervan entgegen zu nehmen, mit diesem eine Tour nach Norden bis zum Australia Zoo zu fahren und dann zurück nach Sydney. Am morgen davor erreicht uns eine Mail des Vermieters, leider hatte der Van einen Unfall, man würde uns natürlich einen refund geben, man bedaure die Umstände und wünsche uns viel Glück. Na danke auch :-D. Eine Uhlu-Task-Force wurde gebildet und der Plan wurde eiligst umgezimmert. Nun zum Ergebnis:

Den Bus nach Sydney haben wir genommen, sind aber zuvor schon am Flughafen ausgestiegen und direkt nach Brisbane geflogen. Hier waren wir zwei Tage in der Stadt unterwegs. Die Stadt war eigentlich nicht in der Planung aber wir waren sehr froh dass sie überraschend reingerutscht ist – so toll! An einer Flußmündung gelegen ist es hier schon deutlich Tropischer, wir kamen uns aus dem regnerischen Canberra kommend vor als wären wir nach Südostasien gereist. Unsere sehr netten Hosts John und Diana haben uns bei unserer Stadttour sehr geholfen (so planlos waren wir glaubich noch nie an einem Ort angekommen) und so konnten wir die Stadt sehr schön zu Fuß mit ihren Sehenswürdigkeiten erkunden. Besonders nett fanden wir das kostenlose Wassertaxi namens KittyCat :-). Die free walking tour haben wir durch eine „dark side of Brisbane night walking tour“ ersetzt, von der mir hängen geblieben ist dass man im kolonialen England wirklich eine… interessante Auffassung von Gleichheit vor dem Gesetz hatte. Ansonsten hat Brisbane eine sehr schöne Hinterhof-Kneipenkultur (die exotischen Biere hier in OZ schmecken mir sehr gut, z.B. Pacific Ale), zahlreiche Universitäten und Botanische Parks. Allein hier in der Stadt gibt es schon viele Lizards, Vögel und sonstige Tiere zu sehen. Angeblich sogar Funnel Web Spiders, wobei wir immer noch keine größeren Spinnen gesehen haben. Nicht vom Counter täuschen lassen – das war eine harmlose Golden Spider.

Um zumindest einige der gebuchten Campsites nutzen zu können, haben wir auf Camplify noch für eine Woche einen kleineren Van gemietet und sind damit nach Gold Coast und Sunshine Coast gefahren. Wir haben aus unseren Erfahrungen im Vanlife gelernt und zumindest einen Toyota Hiace mit einigermaßen Platz bekommen, was wir nicht bereut haben. In der Nähe der Sunshine Coast, die so heißt weil es hier angeblich nie unter 20 °C im Durchschnitt fällt liegt der Australia Zoo, der von Steve Irwins Familie gegründet wurde um sein Lebenswerk aufrecht zu halten. Wir waren einen ganzen Tag da und hatten endlich die Gelegenheit Wombats zu sehen (ich muss eines als Haustier haben!). Der Park ist weitläufig und die Tiere haben viel Platz und scheinen hier artgerecht gehalten zu werden. Die Tiershows waren sehr schön, keine dressierte Veranstaltung sondern sehr respektvoll den Tieren gegenüber – und genau deshalb beeindruckend! Die berühmte Croc Show durfte auch nicht fehlen und war sehr schön, wenn auch etwas an einen Karneval erinnernd („1, 2, 3… crikey!“). Ich war aber doch überrascht, da ich eigentlich dachte hauptsächlich die Tierwelt Australiens zu sehen, der Fokus war schon auf Australien/Ozeanien aber Sumatra-Tiger und Giraffen waren auch dabei. Was mich ein bisschen genervt hat, waren die übermäßigen und andauernden Huldigungen an Steve Irwin. Von jedem Plakat, aus jedem Lautsprecher, bei jeder Show beginnt alles erstmal mit einer längeren Weihräucherung und zehn Bildern von ihm. Das war mir ein bisschen too much. Verdict: Ein toller Tag, nicht so groß wie der Zoo in Taipei aber dafür nahbarer! Danach ging es zum Noosa-Head-Nationalpark, das ist die Gegend in der die Leute aus Brisbane mal Urlaub machen. Noosa-Head ist Aborigeneal für „Stadt, in der kein Parkplatz mehr frei ist“ XD nein, aber so kam es uns vor da wir zum ersten mal in fast 3 Monaten mal etwas suchen mussten, um unseren „Honey“ abzustellen. Obwohl an einem Dienstag, war wirklich die Hölle los und so haben wir uns den Strand aus der Entfernung angeschaut und sind direkt den Wanderweg gegangen, der uns einmal um die Halbinsel an der Küste entlang geführt hat. Es war super, und genau das Richtige an so einem heißen Tag! Unterwegs haben wir von der Küste aus Schildkröten und Delfine gesehen, sowie viele Vögel und Lizards.

Zum Abschluss waren wir noch 2 Tage in Gold Coast. Unterwegs konnten wir eine schöne Wandergegend, die Glasshouse Mountains, besichtigen. Mittlerweile ist hier der Sommer angekommen, und es erreicht gerne mal 35 °C und mehr am Tag, deshalb haben wir uns für eine kleinere Wanderung entschieden. Der Vorteil in einem derart flachen Land ist: Wenn man dann mal auf einem Berg ist, hat man eine tolle Aussicht! Dementsprechend kamen wir etwas später in Gold Coast an. Die Stadt hat glaube ich eine Skyline die man so nirgendwo anders finden wird… siehe Fotos! Das ist hier eines der bekannten Surferparadiese, und tatsächlich stehen auf jedem Parkplatz irgendwelche dubiosen Gefährte aus denen dann morgens gutaussehende bärtige Typen gekrochen kommen, um sich an der Strandbar einen Kaffee zu holen. Ich denke mir noch so, dass ich langsam verstehe warum so viele Leute so fasziniert von ihrem gap year an der Ostküste Australiens reden (im Fachjargon auch Australien-Susis genannt XD). Muss toll sein, mit Anfang zwanzig hier einfach mal in der Kiste mit Board rumzufahren, in den Tag hineinzuleben und mit anderen entspannten Leuten das Leben zu genießen. Wir haben uns die Atmosphäre gefallen lassen, indem wir in einem Hotel (meistens Synonym mit Kneipe) am Strand ein Bierchen ziehen, dann Nachmittags und Abends schön über den Strand und zu einem Aussichtspunkt spazieren und uns ausruhen – der nächste Tag wird ein Fahrttag!

Aktueller Kängurucount: 194

Aktueller Schlangencount: 10

Aktueller Spinnencount: 1

Jan, Jahrgang 1986, peliepter Redner und Schöngeist

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