
Taiwan 1 – Taipei und Jiufen
So, wir haben unser zweites Reiseland erreicht und sind erfolgreich in Taiwan gelandet! Die ersten Tage haben wir uns die Hauptstadt Taipei und dann einen bekannten Küstenort ca. 90 km östlich davon angesehen. Nachdem ich hier komplett erwartungsfrei unterwegs bin fällt mir die Ehre zu 😛
Taipei ist mit knapp 3 Millionen Einwohnern etwas größer als München, aber für eine asiatische Großstadt noch relativ klein. Irgendwie fühlt sich die Stadt so an wie eine Kreuzung aus Tokyo und Bangkok: es gibt viele Straßenrestaurants und Märkte und tolle Nightmarkets, die Temperaturen sind extrem heiß/schwülwarm (gut, wir sind hier auch im heißesten Monat), es gibt frisches Obst – aber auf der anderen Seite ist der Nahverkehr relativ verlässlich und organisiert, es gibt eine anständige Mülltrennung, und der Stadtkern lässt Deutschland mal wieder im Vergleich wie ein Entwicklungsland aussehen… Die Menschen hier haben mich schon jetzt besonders beeindruckt (vielleicht ein Kontrast zu den eher zurückhaltenden Japanern), wir haben schon in der kurzen Zeit viele nette und hilfsbereite Leute kennen gelernt, die größtenteils auch auf Englisch kommunizieren können.
Wir haben uns am ersten Tag den Taipei Zoo angeschaut, ich mag eigentlich keine Zoos aber der hat mich beeindruckt! Zuerst mal wegen der Größe, das Areal ist riesig, so dass wir den ganzen Tag dort verbracht haben. Der Eintritt ist extrem günstig mit ca. 2 Euro pro Person, und die Tiere scheinen zumindest etwas Platz in ihren Arealen zu haben und auch Möglichkeiten, sich mal zurückzuziehen. So waren einige Tiere einfach unsichtbar, weil sie gerade keine Lust auf Menschen hatten – finde ich absolut fair! Durch die tropischen Temperaturen und die Wege, die teilweise durch Dschungel führen, hat das alles schon etwas von Jurassic Park, und der Zug zurück zum Eingang (ja, der Park ist groß!) hatte auch ein bisschen was davon. Insgesamt ein toller Tag, aber so platt war ich noch selten.
Am zweiten Tag gings in die Innenstadt zum Taipei 101 Tower. Das Wahrzeichen der Stadt ist über 500 Meter hoch und sieht für mich wie ein Bambusrohr aus,. Schon das ganze Areal um den Tower herum erinnert sehr an Tokyo und Bangkok, tolle Malls mit Übergängen ein Level über der Straße, Künstler singen entweder mit toller Performance taiwanesische Popsongs oder bauen mitten in der Einkaufsstraße ein komplettes Drumset auf und spielen in der Hitze eine halbe Stunde Solo (Respekt!). Vom Tower hat man eine tolle Aussicht, man kann sogar auf eine Promenade gehen um den Wind auf dieser Höhe zu spüren.
Viele Reisende besuchen das Dorf Jiufen 35 km östlich von Taipei als Tagesreise, aber weil die Unterkunft in Taipei ohnehin sauteuer war sind wir auf dem Weg gen Osten dann über Nacht dort geblieben – in Onkel Xies Guesthouse. Onkel Xie, mit dem wir ein bisschen über seine Lebensgeschichte plaudern konnten, ist Ingenieur, war viel international unterwegs und kann deswegen besonders gut Englisch :-D. Am Ende hat er uns noch einfach nur aus Nettigkeit zum 15 km entfernten Bahnhof gefahren… gäbs das in Deutschland? Nun, egal, das Dorf. Es ist in den Hang gebaut, erinnert mich ein bisschen an die Dörfer im cinque terre Nationalpark in Italien. Durch das Meer aus Tagestouristen sind wir durch die am Hang gelegenen Gassen geschnauft, bis wir ob der Hitze k.o. waren. Abends war es dann viel schöner und ruhiger, und die Atmosphäre mit den Roten Lampions und dem Ausblick auf die Bucht war richtig toll. Wir haben den Abend SEHR genossen, bevor es am nächsten Tag nach Hualien weiter ging.


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