
Phuket und Thailands dunkle Seite
Wir sind nun schon wieder seit fast zwei Wochen in Thailand, und die ersten Tage haben wir in Krabi sowie auf der verschlafenen, aber sehr schönen Insel Ko Lanta verbracht. Andrea hat euch dazu einen ausführlichen Artikel verfasst. Für 3 Tage haben wir uns nun im legendären Phuket eingenistet, nach oder mit Pattaya der Inbegriff der Thailand-Bummbumm Tourismus-Kaschemme. Und damit uns das Vergnügen garantiert nicht entgeht, haben wir gleich den berühmt-berüchtigten Patong Beach gewählt – nicht zuletzt aber deswegen, weil wir unser Visum verlängern müssen und hier sich praktischerweise ein Immigration Office direkt in Strandnähe befindet.
Ein paar Worte vorab: Thailand war damals unser erstes Reiseziel außerhalb Europas, Bangkok unsere erste asiatische Megacity… und ich weiß noch zu genau wie ich da mit großen Augen im Taxi saß vor 10 Jahren, als Wolkenkratzer um Wolkenkratzer am Horizont erschien, die Stadt um 23 Uhr noch so am Leben wie München am Samstagnachmittag… so viele Menschen! Was für ein Trubel, was für eine Aufregung, was für ein Abenteuer! (Max Mustermann würde vielleicht einwenden – da isses aber dreckig, und so unordentlich. Und wo bekomm ich mein Schnitzel her?). Prunkvolle Tempel und Paläste… leckeres Essen… und die Thais sind unglaublich nette, entspannte Leute. Alles muss ein bisschen sanuk, ein bisschen spaß machen. Wie meinte Andrea, als ihre Wahl (das Land hat sie ausgesucht) auf Thailand fiel? „Thailand geht immer!“. Check.
Nun, Max Mustermann assoziiert Thailand vielleicht eher mit seiner dunklen Seite, fette aufgedunsene Europäer, die ihre Wampe oben ohne über den Strand tragen, besoffene Australier, rüpelhafte Chinesen, und natürlich Sextourismus. Auf ewig und wie ich finde sehr treffend und sozialkritisch verewigt im Lied „Samurai“ der Ersten Allgemeinen Verunsicherung.
So eine Massage, liebt Herr Maier sehr, und für bessere Gage kriegt er noch etwas mehr…
E.A.V. – Samurai
In Phuket angekommen, sind wir zunächst überrascht – wir sind ca. 300 m Luftlinie vom Beach entfernt und noch ist nichts davon zu erkennen? Klar, es gibt auffällig viele Internationale Restaurants, aber nichts Niveauloses. Wir gehen zum Strand, auch hier noch keine Auffälligkeiten. Gut, ich würde hier nicht Urlaub machen wollen, im Hintergrund liegt noch das Kreuzfahrtschiff vor Anker und der Strand ist ein bisschen voll… Weiter geht´s den Strand entlang und innerhalb von wenigen hundert Metern ändert sich das Bild: Laute, schlecht gespielte Livemusik dröhnt aus allen Kneipen, „Massage Massage kaa“ „Lookie boss, need suit?“ sind noch die harmloseren Kommentare. Einer hält Andrea ein Schild für die beste PingPong-Show der Stadt unter die Nase (einfach mal googlen, pfui), gelangweilte Mädels in Hotpants tanzen auf den Tischen, dazwischen gibt es von der Nase voll Koks bis zum (immerhin legalen) Gras alles zu kaufen was du möchtest. Inmitten all dem Trubel die Klitschee-Ballermann Touristen, überraschenderweise nicht mal mehr so aus Deutschland, sondern Araber, Chinesen, Russen… oben ohne, besoffen und die Damen wie Gegenstände benutzend. Irgendwie wissen wir beide nicht so recht, sollen wir nun lachen oder weinen über das Spektakel, da sind wir auch schon am Ende des Strips. Ein ganz normaler Massagesalon (den erkennt man als daran, dass die Frauen keine Miniröcke tragen und dich nicht angrabschen) – nichts wie rein und entspannen! Naja, so haben wir das auch mal gesehen.
Elefanten in Phuket – Töröööööööö!
Dann haben wir unsere Tage eben mit anderen Aktivitäten befüllt – An Tag 2 mussten wir unser Visum bei der Passbehörde verlängern (erstaunlich wie effektiv das hier geht!) und haben uns abends noch mit zwei Leuten getroffen die wir unterwegs kennengelernt haben. An Tag 3 ging es ins Elephant Sanctuary – ein besonderes Highlight! Leider werden die Tiere oftmals schlecht behandelt (Reiten, Prügel, Ketten), aber diese Veranstaltung hier hat einen guten Ruf und das völlig zu recht! Die Tiere haben Platz, bis auf die 3 Stunden Besuch die die Anlage finanziert laufen sie frei herum, und anstatt Reiten und Prügeln gibt es Füttern, und Putzen in der Elefanten-Waschanlage XD. Wahnsinn, diesen riesigen Tieren (und jetzt sind das die kleinen Modelle…) so nahe sein zu können, und faszinierend wie entspannt und friedlich sie sind! Die Bilder sprechen glaube ich für sich, und so war es ein überaus gelungener Tag, bevor wir nach KhaoLak weitergereist sind. Ergo: Wenn dir das Leben Besoffene gibt, mach eine Gurke daraus und füttere damit Elefanten!
Bis bald!


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