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Neuseeland Nordinsel die Erste

Und da war es nur ein kurzer Hüpfer bis Neuseeland! In nur 3,5 Stunden sind wir von Sydney in das nächste Land gereist, von dem wir schon so viel gehört hatten. Bedeutend länger hatte es unsere Freundin Karin, die aus Deutschland 27 Stunden unterwegs war, um in ihrem Weihnachtsurlaub mit uns ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen! Es bedurfte einiger Koordination, aber mit viel Glück und Mühe haben wir es geschafft – tatsächlich trudelten wir alle am 19. Dezember am Flughafen Auckland ein.

Natürlich war dafür ein Upgrade nötig – unsere Thelma ist nun zum ersten mal ein echtes Wohnmobil mit mehreren Betten, eigener Dusche und Toilette sowie Küche – self contained, wie man hier sagt. Die Bequemlichkeit erweist sich als sehr praktisch, und unsere große Sorge auf den Passstraßen Neuseelands mit einer derart großen Kiste und Linksverkehr baden zu gehen, hat sich bisher nicht bewahrheitet 😉

So ging es also direkt von Auckland nach Süden. Erster Stopp war Rotorua, die bekannte Vulkan- und Geysirstadt. Für uns ein passender Abschluss der Reise entlang des pazifischen Feuerrings – wir fühlten uns nicht nur einmal an die heißen Quellen von Beppu erinnert. Wir konnten den Pōhutu-Geysir, den größten Geysir der Südlichen Hemisphäre, in einem Maori-Dorf beobachten. Zusätzlich gab es noch von Michael, einem sehr lustigen Maori-Senior, einige Erklärungen zur Lebensweise der Maori, die hier auf diesem Gelände seit Jahrhunderten leben. Besonders praktisch war natürlich die natürliche heiße Badewanne, und die Gewohnheit, Gemüse im kochenden Quellwasser zuzubereiten. Insgesamt zeigt sich hier schon der erste Unterschied zum Umgang mit den Ureinwohnern im Vergleich zu Australien – die Maori sind immer noch Eigentümer des Landes, bewirtschaften die Touristenattraktion selbst und scheinen überhaupt auch mehr in die Gesellschaft integriert zu sein. Es gibt, so lernten wir, Universitäten die Studiengänge komplett in Maori-Sprache anbieten, Straßenschilder und Ortsnamen sind immer zweisprachig ausgewiesen…

Rotorua hat auch sonst viel zu bieten – wir sind im Redwood (alias Whakarewarewa) Forest ein paar Wanderungen gegangen und waren schon hier begeistert vom Urwald, der komplett unberührt und mit seiner Mischung aus bekannter Waldflora und Farnen wie eine prähistorische Bühne daherkommt.

Vorbei am Lake Taupo (damit hätten wir dann die beiden großen Supervulkane Toba und Taupo beide gesehen…) ging es die Passstraße hoch in den Tongariro Nationalpark. Thelma ächzte ganz schön, aber wir kamen im strömenden Regen glücklich an. Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen – das berühmte Tongariro Alpine Crossing stand an. Wir hatten unglaublich Glück mit dem Wetter, als wir über Steppe hin zum bekannten Mount Doom aus Herr der Ringe wanderten. Die Landschaft auf dem Höhenplateau ist atemberaubend, man läuft an Kraterrändern, über erkaltete Lava und an Kraterseen und Fumarolen vorbei. Obwohl sich zumindest am Anfang der Verkehr noch etwas gestaut hat, konnten wir die schönen Spots in Ruhe genießen, und auch zwischendurch mal eine wohlverdiente Pause machen, denn die Wanderung hats in sich. 1100 Höhenmeter und 8 Stunden später ging es erschöpft und voller Eindrücke wieder zurück. Was Wanderungen angeht, eine der besten der ganzen Reise!

Zum Abschluss gings noch über Weihnachten nach Wellington. Hier wurden wir ziemlich eingeregnet und haben die Zeit zur Erholung und Regeneration genutzt, denn die Fähre zur Südinsel ging um 1 Uhr nachts. Tatsächlich ist die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr eine Urlaubswoche hier in NZ, und jeder, wirklich jeder ist auf der Straße – da mussten wir mit der Buchung kreativ sein. Es ging alles gut (sogar das Manövrieren unserer 4,5 Tonnen-Dame in der beengten Fähre…) und wir werden uns bald von der Südinsel melden!

Jan, Jahrgang 1986, peliepter Redner und Schöngeist

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