
Kenting, Hengchun und eine unerwartete Tour :-)
Unsere nächste Station in Taiwan war ganz an der Südspitze der Insel der Kenting-Nationalpark. Hier gibt es schöne Sandstrände und man hat uns gesagt, dass hier die Taiwaner gerne mal für ein Wochenende hinfahren wenn sie sich erholen wollen. Also sind wir per Zug + Expressbus sehr unkompliziert und günstig dorthin gefahren um uns ein Bild zu machen 🙂
Den ersten Abend haben wir direkt am Nightmarket von Kenting verbracht. Nach einem Abendspaziergang über den Strand und ein paar Spießen haben wir uns erschöpft ins Bett fallen lassen. Die Gegend direkt um den Nachtmarkt hat uns ehrlich gesagt nicht so sehr gefallen, viele Betrunkene und Malle-Musik. Viel geschlafen haben wir leider nicht, da das Zimmer ebenso sehr schlecht war – wir sind also umgezogen. Die Szene selbst wäre einen eigenen Artikel wert :-D. So sind wir schon am zweiten Tag in Hengchun, einer kleinen gemütlichen Stadt in der Umgebung, untergekommen. Das Hotel lag an der alten Stadtmauer und wir wurden gleich von Weiting ganz nett begrüßt (ich hoffe ich schreibe das richtig). Sie ist die Tochter der Besitzer, ein älteres Ehepaar das sich das Hotel als Altersvorsorge aufgebaut hat. Wir haben uns hier sofort wohl gefühlt und begonnen die Stadt zu erkunden. Durch Zufall sind wir nochmal mit Weiting zusammengetroffen und haben zusammen zu Abend gegessen. Sie hat uns angeboten, uns mal am Sonntag an ihrem freien Tag ein paar Orte im Nationalpark zu zeigen die man so als Busfahrender Besucher nicht sieht. Wir erstmal baff, man vermutet als Deutscher erstmal einen Haken dahinter, dann die Frage – kann ich soviel Freundlichkeit überhaupt annehmen? Aber sie meinte es einfach nur nett und bestand darauf, nene, wir machen das einfach so. Ich glaube sie hat unsere Unsicherheit bemerkt – die beste Erklärung die ich geben konnte war „We are Germans. We are just not used to that level of kindness!“. Allgemeine Erheiterung, aber so war die Situation auch schon bereinigt.
Am zweiten Tag sind wir dann mit dem Bus zum Strand gefahren, es wahr sehr nett und in der kleinen Bucht konnte man tatsächlich gut eine Runde schwimmen. Hier haben wir unseren einzigen Regentag erwischt – wir hatten wirklich Glück mit der Taifunsaison. Und es war klassisch tropisch, ein kurzer, aber heftiger Regenguss, alle stellen sich unter die Sonnenschirme, und dann ist es wieder vorbei, nur um 30 min später wieder anzufangen. Wieder zurück in Hengchun habe ich auf der Stadtmauer sitzend ein paar Telefonate nach Hause geführt und wurde ein bisschen vom Regen überrumpelt… Am Sonntag dann sind wir mit unserer Gastgeberin eine Runde durch den Nationalpark gefahren und es war wirklich toll – wir haben ihre Lieblings-straßenstände ausprobiert (was viel Mut erforderte :-D), haben uns einen schönen Tempel angeschaut (und sogar verstanden, was was bedeutet). Auf dem Weg dorthin sind wir einer Parade mit Mikoshis begegnet, wo ein Gott gerade neu einziehen soll – eine schöne Erinnerung an Kanda Matsuri in Tokyo! Zum Abschluss waren wir noch im Longpan-Park, wo man eine tolle Aussicht über die Küste und den Nationalpark hat. Hier pfeift der Wind ganz schön! Abends haben wir uns noch den sehr netten Nightmarket angeschaut und sind voller Erinnerungen ins Bett gefallen – die nächste Station Khaosiung wartete schon!

