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Expeditionen auf Java

Erleichtert, dass der Flug den wir genommen hatten, doch überlebt wurde (siehe Artikel von Jan) steigen wir am Flughafen in Yogakarta ins Taxi, das uns zu unserer Unterkunft bringt. Meine Vorstellung von Yogakarta oder auch Yogya (vor Ort von den Einheimischen so genannt) ähnelte ungefähr die des gemütlichen Chang Mais in Thailand wo man sich tiefenentspannt in ein schickes Café setzen kann und eine frische Kokosnuss oder einen Mango-Smothie schlürft. Doch irgendwie was das hier doch anders und erfüllte kaum den Vorstellungen von Gemütlichkeit. Untere Unterkunft lag weit außerhalb und sobald man ein Restaurant besuchen oder zum Supermarkt gehen wollte, war man quasi auf eine Autofahrt mittels Grab angewiesen. Grab ist hier übrigens wirklich überall und man hat binnen von wenigen Sekunden einen Fahrer gefunden, der einen bereitwillig an den Ort seiner Bestimmung fährt. Aber kommen wir zum Wesentlichen: Wenn Yogakarta meinen Erwartungen nicht gerecht wurde – wie war es denn dann überhaupt? Und was haben wir sonst noch alles in dieser Region drum herum erlebt? Hat es sich denn trotzdem gelohnt? All das erfahrt ihr jetzt…

Yogakarta

Der gefühlte Stadtkern zieht sich vom Bereich des Bahnhofs über die Malioboro-Street, in der etliche Geschäfte Waren feilbieten. Nachdem für uns innerhalb von Sekunden klar war, das hier alles in die Kategorie „Ramsch“ zählt, war also auch kein wirklich nettes Stöbern möglich. Aber gut, wir wollten ja auch nichts kaufen bzw. es wäre umso frustrierender gewesen schöne Dinge vorzufinden, wenn man als prall gefüllter Backpacker ja nicht mal ein Souvenir für die liebsten zu Hause mitbringen kann, weil der Rucksack einfach schon bis zum Maximum ausgereizt ist. (Nein, wir bringen wirklich keine Souvenirs mit, tut mir leid) ^^“

Allerdings kamen wir gerade um die Tage rund zum Unabhängigkeitstag Indonesiens (17. August) in die Stadt, sodass ein recht interessantes Spektakel geboten wurde. In der ganzen Stadt wurden Fahnen gehisst und Bühnen aufgebaut. Sogar in unserem Hotel (das gleichzeitig einen Proberaum für original Indonesische Musik darstellte) durften wir schon 2 Tage vor dem Event der Probe lauschen. Oder vielmehr: wir konnten den 2-3-stündigen klangvollen Proben nicht entkommen ;D Aber es war lustig, sodass wir uns dann auch auf 2 lokalen Feierlichkeiten vor Ort selbst eingeladen haben und ein bisschen „langnasig“ und unbeholfen in der Menge saßen, während man einfach null Komma gar nichts von dem verstand, was die Tanz-Truppe da sang oder der engagierte Showrunner in sein Mikrofon brüllte. Lustig war´s auf jeden Fall und fernab dem, was man hätte als Tourist „buchen“ können. Das musste man einfach miterleben..

Prambanan & Sewu Tempel

Nordöstlich von Yogakarta beschritten wir natürlich erst einmal Tempel-Gelände und waren neugierig, was uns erwarten würde. Die Tempelanlagen waren nett und auch die Bauwerke sehr eindrucksvoll (wer aber bereits schon Ankor Wat in Kambodscha gesehen hat, wird jetzt aber nicht komplett aus den Latschen kippen). Dennoch haben uns die Anlagen gut gefallen und den Besuch würden wir auch weiterempfehlen. Es fasziniert einen nämlich immer wieder aufs Neue sich vorzustellen, wie solche imposanten Bauwerke entstanden sein müssen und was für eine irrsinnige Leistung von den damaligen Menschen erbracht wurde, solche Tempel zu errichten.

Borobodur

Ca 1 1/2 Stunden außerhalb, in der genau entgegengesetzten Richtung, liegt der sagenumwobene Borobodur-Tempel, den wir unbedingt sehen wollten! Es handelt sich um die größte buddhistische Tempelanlage der Welt und es wundert nicht, dass es sich um ein Unesco-Welterbe handelt. Wir haben uns sogar eine Nacht in einem Hotel genommen, das innerhalb des Borobodur-Tempelanlage lag, sodass wir dann abends bei Sonnenuntergang und auch am Sonnenaufgang schon gleich einen Blick auf das prächtige Bauwerk erhaschen konnten. Im Rahmen einer geführten Tour durften wir sogar bis (fast) ganz nach oben. Ganz oben dürfen dann nur noch die ganz wichtigen Leute hoch, wozu Touris und Abenteurer wohl nicht zählen 😉 Sehr nett und sollte man unbedingt machen, wenn man in der Gegend von Yogya unterwegs ist.

Dieng Plateau

„Sollen wir oder sollen wir nicht?“ war die Frage, die wir uns stellten, wie und wohin wir im Anschluss weiterreisen wollten. Ich für meinen Teil hätte es nicht gebraucht, aber Jan war entschlossen, noch den Aufstieg zum Dieng-Plateau zu wagen. Für unsere mehrstündige Reise dorthin wurden wir mit mehreren Paraden belohnt. Die Teilnehmer hatten wilde Kostüme angelegt, marschierten fröhlich und lachend an uns vorbei und immer mal wieder dröhnten die Bässe von einem Gefährt, auf das mal bestimmt 5 Boxen montiert waren. WTF? In der Nähe von Wonosobo hausten wir dann in einer fragwürdigen Unterkunft, nahmen am nächsten Tag die Tour und Jan zusätzlich noch die Sunrise-Tour, auf die ich (in meiner Grummeligkeit, und weil ich einfach keinen Komfort hatte) ausgeschlagen hatte. So, dann aber nichts wie weg, zurück nach Yogya und ab in den Zug nach Malang…den unsere Reise durch Java ging noch weiter…

Erstes Feedback & Gedanken

Nachdem wir bereits auf Sumatra und eben jetzt erstmalig einen Fuß auf Java gesetzt haben, muss man ganz klar sagen, dass die Stationen kein Zuckerschlecken waren. Würde ich persönlich nochmal hin? Nö, einfach, weil ich schon an vielen anderen Orten war und diese natürlich als Referenz sehe. Im Vergleich zu Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam und BALI hat mir persönlich dieser Teil von Indonesien einfach nicht zugesagt. Aber das liegt vielleicht einfach daran, was die persönlichen Prioritäten sind. Jan fand es gut, ist aber auch härter im Nehmen als z.B. ich.

Während der Zeit auf Sumatra und jetzt eben auch auf Java gab es viele lange Fahrzeiten zu überstehen, teilweise sehr karges Essen, widerlichen Kaffee voller Kaffeesatz und Zucker, teilweise widerliche hygienische Zustände, manchmal einfach keinen Schlaf und überall nur frittierten Scheiß, anstatt gesunde Kost. Von Nasi Goreng und Mie Goreng wird mir inzwischen schlecht, weil ich es einfach nicht mehr sehen kann. Aber auch hier: das ist meine ganz eigene persönliche Wahrnehmung und muss nicht für alle anderen pauschal auch gelten.

Tipp: für den Teil Indonesiens, der NICHT Bali ist, würde ich mir als Reisender wirklich gründlich überlegen, was ich will, ob mir die Attraktionen wichtig genug sind und wie lange ich bleiben möchte und ob ich bereit bin, den Preis dafür zu zahlen. Ich jedenfalls kann es kaum erwarten, endlich nach Bali zu kommen und mich von den Strapazen zu erholen..ich brauche dringend einen Mango-Shake (without SUGAR) ^^

eure „Misses Exklusive“ ;D (Andrea)

Hier am letzten Tag in Yogakarta im „Beauty Salon“ – weil meine Haut ungefähr die Pickeligkeit eines 16-jährigen Teenagers angenommen hat, habe ich für (umgerechnet 15 €) eine schöne Gesichtsbehandlung bekommen, die mir auch gut geholfen hat. (Ruhe vor dem Sturm, weil es am drauffolgenden Tag dann mit der Lebensmittelvergiftung losging) ^^

Eine Antwort zu „Expeditionen auf Java“

  1. […] Java (Yogakarta, Borobodur, Dieng-Plateau) […]

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Drea, Jahrgang 1987, Nerd & Reisebegeisterte

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