
Endlich Australien! – Roadtrip Südwesten
Wir sind nach langem hin und her endlich in „down under“ gelandet! Die ersten 2 Wochen waren sehr intensiv, weswegen wir kaum zum Schreiben kamen. Hier also die Zusammenfassung unseres ersten Roadtrips, bei dem wir immerhin 1500 km runtergefahren haben – obwohl wir nur einen kleinen Zipfel des Landes bereist haben – siehe hier. Tja, ist alles ein bisschen größer hier.
Unsere erste Station von 4 Tagen war in der Nähe von Collie, unser erster Housesit. Hier schreibt Andrea noch einen Artikel über unser Farmleben, deswegen sag ich nix außer: war toll! Ich habe die Zeit auch zur Regeneration genutzt, da ich aus Indonesien eine fiese Lebensmittelvergiftung eingeschleppt habe, die 7 Tage lang trotz Medis nicht besser wurde. Der erste Gang also in Perth zum Arzt, und der nette Herr hat mir gleich erklärt dass hier jeder mal „Bali Belly“ hatte und mich mit Atropin/Diphenoxylat abgeschossen. Macht schläfrig aber hilft, muss ich sagen.
Die Reise ging dann also weiter Richtung Albany City, wo wir auf dem Weg den bekannten Granite Skywalk im Porongurup Nationalpark mitnehmen konnten. War der Aufstieg schon aufregend in der Dunkelheit (unter anderem hatten wir ein Blind Date mit einer Kängurufamilie, die wohl keine Gäste mehr erwartet haben XD) so hat sich die Aussicht gleich dreimal gelohnt. Praktisch wenn es keine Berge gibt, dann hat man sehr leicht eine tolle Aussicht. Hier im Südwesten zeigte sich Australien in einer ganz unerwarteten Landschaft – Roter Sand, Pinienwälder und grüne Hügel. Südeuropa, Arizona und Irland in einem, sozusagen. Same same but different, und das gilt auch für die Tierwelt. 80% der Arten hier gibt es nur in Australien, und so sieht man schon von der Straße aus viele neue Tiere.
Auf dem Weg die Südküste entlang gibt es auch einige beeindruckende Felsformationen im Torndirrup National Park, z.B. die Elephant Rocks oder „The Gap„, eine kleine Schneise zwischen den Felsbrocken in denen der südliche Ozean mit voller Wucht aufschlägt. Auf dem Weg über Walpole nach Augusta haben wir noch im Mount Frankland Nationalpark mit einer kurzen Wanderung halt gemacht. Ebenfalls ein Muss war der berühmte Tree Top Walk im „Valley of the Giants„, wo man bis zu 50 m über der Erde durch die Baumwipfel wandert. Creepy…
Bei Augusta konnten wir (neben dem Leuchtturm, der auf der einen Seite den Indischen Ozean und auf der anderen den südlichen Ozean beleuchtet) noch die Jewel cave, eine der über 200 Höhlen der Region besichtigen. Beeindruckend, und hätten wir so hier definitiv nicht erwartet! 10 Sterne!
Einschneidend war für uns auch der Wechsel im Reisestil, vom Reisen mit Öffis zum Roadtrip. Während ich das Fahren und die Freiheit eigentlich recht genieße (die Aussies fahren entspannt, Abends muss man halt ein bisschen aufpassen auf hüpfenden Wildwechsel) hatte Andrea hier die A-Karte gezogen: der erste Roadtriptag war tatsächlich der Beginn einer zweiwöchigen Schulferien-Periode. Fast alle Motels waren ausgebucht oder mit Wahnsinnspreisen versehen (150 € und mehr). So haben wir kreativ gewohnt und uns für unseren vorletzten Stop in Margaret River über HelpX bei Denis eingemietet. Im Austausch für ein bisschen Laub rechen und abfackeln durften wir in seiner Gartenhütte wohnen. Etwas verkracht aber nett, und abends gab es immer eine Kartenrunde und Geschichten gratis. Interessant, wie er in den 70ern mit 20 Pfund in der Hosentasche in Australien ankam, wie ihm ein Zyklon das Haus buchstäblich über dem Kopf weggefegt hat… und vieles mehr. Zum Beispiel dass der Zugführer der Lithiummine bei Collie mehr verdient als ich in der Pharmaindustrie je verdient habe… aber dafür von der chinesischen Besitzerfirma wie Dreck behandelt wird. Margaret River ist auch eine bekannte Genussregion mit Käsereien und Weingütern (wir wurden aufgeklärt, in den 70ern waren es 12 vineyards im county, heute über 200), wir haben uns gut mit beidem eingedeckt und zusätzlich noch einen Reitausflug gemacht. Der hat für mich zwar nicht an Reiten in Namibia heran gereicht, aber nett war es.
Den Abschluss bildete dann die Küstenstadt Busselton mit dem längsten jetty Australiens. Tatsächlich sind wir die 1,8 km aufs Meer sehr langsam gelaufen, nicht zuletzt wegen der Windböen XD.
Aktueller Kängurucount: 46
Aktueller Schlangencount: 4
Atkueller Spinnencount: 0


Ein Kommentar
Pingback: