
Taiwan-Tipps (oder: was ich vor der Reise gern gewusst hätte)
Taiwan stand irgendwie nie großartig auf unserer Reise-Wunschliste. Umso spannender fanden wir aber die Idee, nach Japan gleich nach Taiwan „rüber zu springen“. Daher hier kurz und knapp für alle anderen Taiwan-Reisenden ein kleiner Ratgeber, basierend auf unseren guten und schlechten Erfahrungen 🙂
1. Frühstück

Häufig spart man sich etwas Geld (und Stress), wenn man gleich ein Frühstück in der Hotelbuchung integriert. Die Taiwanesen haben jedoch ein unterschiedliches Verständnis für ein „gutes Frühstück“, ebenso die zahlreichen Bewertungen von anderen Gästen, auf die man sich hier scheinbar nicht 100% verlassen kann. So kam es häufig vor, dass wir ein „sehr gutes Frühstück“ gebucht und einen Instant-Kaffee mit einer lieblosen Plastik-Box mit ungenießbarem Essen oder ein abgepacktes Sandwich erhielten. Was auch häufig gemacht wird: das Hotel bietet eigentlich gar kein Frühstück an und stellt dann den Gästen einen Gutschein aus, für den nächsten 7-Eleven. Wow – da hätte ich auch gleich KEIN Frühstück bestellen können ^^“ In 3 Wochen war nur zweimal ein Hotel mit gutem Buffet dabei. Daher der Tipp: gut überlegen, ob man das Frühstück überhaupt mit dazu bucht oder einfach von vornherein weglässt und selbst auf Nahrungssuche geht. Also entweder weglassen oder ein Frühstücks-Buffet wählen.
2. Wahl des Fortbewegungsmittels

Hier kann man aus positiver Erfahrung sagen: Die Verbindungen sind super und größtenteils zuverlässig, Taiwan hat ein tolles Zug-System (komfortabler als mit der deutschen Bahn und auch die AC hat bislang immer funktioniert ;D). Und das Beste: die Preise!!! Nehmen wir z.B. eine Zugfahrt von Taipeh nach Hualien. Für die 2 1/2-stündige Fahrt zahlt man hier umgerechnet in etwa 10 €. Auch die Bus-Preise sind einfach genial. Beispiel: Kenting nach Khaosiung. Hier kommen wir mit knappen 3 Stunden Fahrtzeit auf einen Preis von ca. 7 €. Wenn ihr also entspannt reisen wollt und es genießt mal ein gutes Buch dabei zu lesen, empfehlen wir unbedingt Taiwan mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bereisen.
3. Essen

Anders als in Thailand, wo (zumindest für mich) wirklich alles einfach unfassbar lecker war, sehe ich Taiwan kulinarisch als „so so“ an. Besonders auf den Nachtmärkten war es möglich, einfach mal Dinge zu probieren, wie z.B. hier der „Stinky Tofu“ im Bild, der im übrigen auch ganz in Ordnung war (aber auch wiederum nicht sooo lecker, dass ich ihn jetzt nochmal bestellen würde). Alles, was ansonsten auf der Speisekarte stand z.B. knuspriges Schwein mit Zwiebeln, Beef Noodles, Dumplings etc war gut, aber nicht herausragend. Dank einer Einheimischen konnten wir sogar wirklich das „local food“ probieren, in dem Fall eine mit Reis und anderen Sachen gefüllte Wurst sowie eine Art Kartoffelbrei aus Taro. Was für mich irgendwie nicht so appetitlich war. Man sollte also seine Erwartungshaltung (vielleicht) etwas in Zaum halten. Was jedoch wirklich lecker war: Fruitshakes (besonders Wassermelone und Drachenfrucht, aber auch Mango) waren Weltklasse. Ebenso viele der Bubble-Tea-Läden, die hier mit Tee & Frucht sehr leckere Kreationen hervor bringen. Tipp: Wer gutes Essen will kann schon auf den Nachtmärkten Glück haben, ansonsten muss man in die etwas teureren Läden gehen, die teilweise auch internationale Küche anbieten. Und unbedingt alle leckeren Früchte ausprobieren!!!
Die Freundlichkeit der Menschen

Muss man sich auf die Freundlichkeit anderer Menschen vorbereiten? Eigentlich nicht – aber für uns waren die Erfahrungen hier wirklich überwältigend, sodass man sich erst einmal daran gewöhnen muss, dass es sich nicht um einen „scam“ handelt, sondern die Leute wirklich nett, freundlich und hilfsbereit sind! (Ausnahmen gibt es bestimmt auch hier, aber das ist ja überall auf der Welt so). Jedenfalls waren es nicht nur freundliche Gespräche, sondern auch echte Taten, die uns mit offenen Mündern voller Erstaunen haben dastehen lassen. Z.B. bekamen wir von einer Sitznachbarin im Restaurant nicht nur die Karte übersetzt, sondern sie lud uns promt auf einen Tee ein. Einfach so. In Hengchun haben wir mit Wai Ting (die in etwa in unserem Alter war und das Hotel ihrer Eltern übernommen hat) sofort „gebondet“ sodass sie uns mit ihrem privaten Auto ihre Heimatregion zeigen wollte und nicht nur zu tollen Spots gefahren hat sondern uns auch die einheimische Küche hat probieren lassen (zugegeben, ich mochte davon nicht alles) aber selbst das war absolut okay. Dann an der letzten Station trafen wir beim Wandern, etwa 1 Stunde außerhalb Taipehs, ein nettes älteres Ehepaar, mit denen wir uns unterhielten. Daraufhin luden sie uns zu einem Burger ein (Einwände nicht gestattet), gaben uns Insider-Tipps und nahmen uns sogar auf dem Rückweg kostenlos in ihrem Auto mit. Wow – einfach unfassbar und freundlich. Wir haben uns jedenfalls fest vorgenommen, auch selbst mehr zu geben, als wir es als Deutsche nunmal gewohnt waren..
Wenn ihr Fragen habt, schreibt sie uns doch gerne in die Kommentare!
Andrea & Jan


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