
10 Tage am Tobasee…
So, man hat schon länger nichts mehr von uns gehört und das hat seinen Grund 🙂 wir haben uns unsere erste längere Ruhepause genommen. Indonesien ist ja das erste Land, das ich lead organisiere und ich hatte schon antizipiert dass wir nach viel herumreisen in Taiwan, 5 Tage Megacity Kuala Lumpur und einem Dschungelabenteuer eine kleine Ruhepause benötigen würden. Maximal waren 10 Tage bis zur Weiterreise eingeplant und diese haben wir voll ausgeschöpft! Aber komplett untätig waren wir nicht… hier eine kleine Zusammenfassung:
Die Fahrt von Bukit Lawang nach Lake Toba dauerte 9 Stunden in einem klassischen Südostasien-Tourist-Taxi (also ein Minivan dessen AC nicht mehr funktioniert, dessen Dämpfer so ausgedengelt sind dass bei jeder Bodenwelle die letzte Reihe mal kurz „an die Decke geht“ und einem Fahrer der mich ein bisschen an Max Verstappen erinnerte). Wir hatten eine lustige Truppe an Bord, eine Spanierin die mit ihrem einheimischen Freund für ein paar Tage an den See fährt, eine Französin die vor ihrem PhD eine Weltreise macht und beim Woofing in Bukit Lawang vom Gastgeberhund verletzt wurde – Rabies shot inklusive. One big happy family eben. Mit dem Schiff und Käptn Seebär ging es dann in die Mittelinsel Samosir Island in das Örtchen Tuk Tuk.
Schon der Anblick des Sees ist faszinierend. Der See ist riesig, 100 km lang (und angeblich teilweise bis fast 500 m tief). Kaum zu fassen, dass es sich hier um eine Caldera eines Supervulkans handelt, sich den Ausbruch vorzustellen sprengt meinen Verstand. Die Insel ist auch mit 620 km² sehr groß und hat ein sehr schönes Mikroklima: Durch die Hänge die die Caldera umgeben und die Hänge der Mittelinsel selbst regnet sich die Luftfeuchte auch in der Trockenzeit jeden Abend fast pünktlich um 17 Uhr ab. Perfekt für einen Morgen an der Sonne, mit schön angenehmer Kühle am Abend. Deswegen -so haben wir von einem redseligen Restaurantbesitzer namens Joshua erfahren- kommen eigentlich hauptsächlich einheimische Urlauber, insbesondere am Wochenende. Wir hatten wohl viel Glück, denn es war fast nichts los. Jedes Restaurant für uns, kein Stress bei Ausflügen… ein paar Mal wurden wir als Weiße sogar fotografiert 😀 schon interessant und auch ungewohnt, wenn man selbst der Exot ist.
Unsere Gastgeberin Maya war sehr nett, wir hatten ein schönes kleines Häuschen mit Froschteich (+ Abendkonzert). So haben wir die ersten Tage mit angestauten Dingen verbracht, etwas Reiseorga, Andrea hat mal ein paar Arbeitstage eingelegt, ich habe Song 5 und 6 meines Albums fertig geschrieben und wir haben beide mit dem Schreiben unserer Bücher begonnen. Viel Zeit haben wir uns aber auch für Spaziergänge durch den Ort und das erkunden der besten Restaurants genommen… XD. Irgendwann hat uns dann doch der Tatendrang ereilt, wir haben ein schöne Fahrradtour in die Umgebung gemacht. Wir konnten ein sehr nettes Batak Village bestaunen (die lokale Kultur, die christlich geprägt ist). Meine Idee einer Abkürzung für den Rückweg erwies sich als nicht so berauschend, wir mussten unsere Fahrräder dann teilweise durch den Busch schieben. Überraschend war hier auch wieviele christliche Kirchen wir im eigentlich muslimisch geprägten Land gesehen haben. Ein faszinierender und auch irgendwie komischer Gedanke, dass in der nächsten westlichen Provinz Banda Aceh das Scharia-Recht zur Anwendung kommt, hier war davon nicht viel zu merken. Maya hat mir dann noch (Andrea mag keine Roller) netterweise für wenig Geld ihren 125er Roller ausgeliehen, mit dem ich einen Ausflug zum Viewpoint auf der Insel gemacht habe. Vom Regen überrascht, musste ich meine Pläne einer Umrundung allerdings begraben.
Die letzten beiden Tage haben wir, um auch mal schwimmen zu können (der See ist leider nicht so optimal dafür) uns noch ein Bungalow mit Pool gemietet, was auch sehr schön war.
Insgesamt war es hier eine tolle Zeit der Erholung, es hat mich ein bisschen an die 4000 Islands in Laos erinnert, sehr gemütlich, super nette Leute… Wir kommen wieder!

